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Diözesanverband Freiburg e.V.

KreuzbundDiözesanverband Freiburg e.V.

EVA

Bericht: Senioren 55+ Herbsttreffen 2018

Zeit16.9.2018
OrtGasometer Pforzheim
BerichtFriedrich Mey, Löffingen
BilderFriedrich Mey, Löffingen

Der Einladung des Beauftragten für den Bereich 55+, Rolf Stratemeyer, nach Pforzheim sind 32 Teilnehmer(innen) gefolgt. Der vereinbarte Treffpunkt erfolgte am Haupteingang zum Gasometer.

Der Gasometer stellt einen einzigartigen Ausstellungsort dar, mit dem derzeit weltgrößten 360° Panorama des Künstler Yadegar Asisi. 40 Meter hoch und 40 Meter im Durchmesser misst das gigantische Ausstellungsgebäude mit einer 15 Meter hohen Besucherplattform. Durch die aufwendige Generalsanierung wurde das Industriedenkmal in seiner technischen Großform zu neuem Leben erweckt und bietet mit seinem technophilen Ambiente einen ganz außergewöhnlichen Rahmen für Events der unter­schied­lichsten Ausprägung.

Die Teilnehmer hatten zunächst die Gelegenheit, die kulinarischen Möglichkeiten des Bistros auszuprobieren. Nach ausgiebiger Stärkung waren alle mental bereit, um die weiteren Geschehnisse aufzunehmen. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl erfolgte die Aufspaltung in etwa zwei gleich große Gruppen, damit die angemeldete Führung absolviert werden konnte.

Die Zuhörer erfuhren zunächst einige grundsätzliche Ausführungen über die bauhistorische Entwicklung und Funktion des Gasometers. Der erhaltene Teleskop-Gasometer in Pforzheim war ein Niedrigdruck-Gasbehälter, der in einem zehn Meter hohen Wasserbassin stand. Er konnte auf maximal 40 Meter ausgezogen werden und besaß auch einen Durchmesser von etwa 40 Metern. Am Führungsgerüst war eine Uhr mit einem Durchmesser von mehr als zwei Metern angebracht, die den Füllungszustand anzeigte. Die Befüllung des Behälters wurde im Uhrenhaus, das neben dem Gasometer stand, reguliert. Der Gasometer wurde im Jahr 2003 außer Funktion gesetzt, konnte aber erst ab 2005 betreten werden, nachdem der Speicherraum gasfrei gemacht worden war. 2009 wurden Sperrwasser, Öl und teerhaltige Rückstände entsorgt.

Nachdem verschiedene Konzepte zur Weiternutzung des Bauwerks diskutiert worden waren, wurde im Februar 2013 beschlossen, den Gasbehälter einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Zu diesem Zweck war eine Umgestaltung samt neuem Innenausbau erforderlich.

Seit 2014 werden Panoramabilder des Künstlers Yadegar Asisi im ehemaligen Pforzheimer Gasometer gezeigt. Die Reihe begann mit dem Panorama ROM 312, folgen soll ein Panorama zum Great Barrier Reef. Insgesamt ist die Präsentation von fünf Panoramen des Künstlers im Pforzheimer Gasometer vorgesehen.

Das Panorama ROM 312 präsentiert die prächtige Hauptstadt des römischen Reichs im Jahr 312 n. Chr. Zu entdecken ist Kaiser Konstantin, der seinen Gegner Maxentius besiegt hat und nun als alleiniger Herrscher mit seinem Gefolge in die antike Millionenstadt am Tiber einzieht. Vorlage für das Werk war ein historisches Panorama von Joseph Bühlmann und Alexander von Wagner, das Ende des 19. Jahrhunderts in München zu sehen war.

Im Panorama von Asisi schweift der Blick wie vom Kapitolshügel in Rom weit über die Metropole hinaus: Über die pulsierende Großstadt mit ihren Tempeln, Palästen, Thermen, Basiliken, Triumphbögen und Mietskasernen hinweg bis hin zu den Albaner Bergen am Horizont. Dargestellt sind unter anderem Bauwerke, deren Ruinen noch heute das Bild des modernen Rom prägen, im Panorama sind sie jedoch eingebettet in das Großstadtleben der römischen Kapitale der Antike.

Mit ROM 312 thematisiert Yadegar Asisi auch einen Meilenstein der Mensch­heits­geschichte: Der Legende nach stellte Konstantin am Vorabend der Schlacht gegen Maxentius im Jahr 312 die Weichen für die Ausbreitung des Christentums, nachdem ihm ein Kreuzzeichen den Sieg prophezeit hatte. Im Nachgang konnte das Christentum immer mehr an Einfluss gewinnen, bis es 380 n. Chr. zur Staatsreligion erhoben wurde.

Von der Plattform mit einer Höhe von bis zu 15 Metern hatten die Teilnehmer die Möglichkeit das 360° Panorama aus verschiedenen Blickwinkeln in Augenschein zu nehmen. Auffällig hierbei waren die teilweise plastizierenden, dreidimensional wirkenden Darstellungen des historischen Roms.

Nach der Fülle von Eindrücken und vielen gruppen­über­greifenden Gesprächen hatten sich die Teilnehmer(innen) eine Stärkung bei Kaffee und Kuchen verdient. Hierfür sind wiederum die vor Ort vorhandenen gastronomischen Offerten in Anspruch genommen worden. Mit vielen neuen Anregungen und Erkenntnissen wurde im Anschluss daran die Heimreise angetreten.

Alle waren sich darüber einig, wiederum einen schönen Tag erlebt zu haben. An dieser Stelle sei dem Organisator Rolf Stratemeyer für sein Engagement nochmals gedankt.